Zwölf Wanderinnen und Wanderer treffen sich am 8. Oktober bei richtigem Schietwetter zu einer Wanderung, die uns zur Obermaubacher Waldkapelle führen soll.
Die Waldkapelle liegt oberhalb des Stausees Obermaubach, und jeder von uns weiß, dass ein relativ kurzer, aber auch anstrengender, steiler Weg vor uns liegt. Leider schätzt an diesem Tag nicht jeder von uns seine Leistungsfähigkeit richtig ein. Ich werde darauf noch zurückkommen.

Unser Wanderführer, Reinhard Montzka, meldet uns am Beginn der Wanderung bei Café Flink an, denn wir wollen den Wandertag dort bei Kaffee und Kuchen gemütlich beschließen.

Über die Staumauer geht es Richtung Restaurant Strepp. Dort biegen wir, nachdem wir die Schienen der Rurtalbahn überquert haben, rechts ab. Eine Weile bewegen wir uns am Stausee entlang, bevor wir nach links den steil ansteigenden Weg zur Waldkapelle einschlagen. An dieser Stelle verabschiedet sich Katharina vorläufig von uns. Sie geht weiter Richtung Kallerbend und will uns nachher im Kaffee Flink erwarten. Katharina kann ihre zurzeit eingeschränkten Möglichkeiten gut einschätzen.

Obwohl wir uns ungewöhnlich langsam bewegen, müssen wir bereits nach kurzer Zeit länger auf zwei Wanderinnen warten, die sich offensichtlich überschätzt haben und auch unser langsames Tempo nicht halten können. Als sie uns wieder eingeholt haben, setzen wir unseren Weg wieder langsam fort.


Oben an der Waldkapelle angekommen, genießen wir die herrliche Aussicht. Wir müssen sie lange genießen, denn auch hier warten wir auf die beiden Nachzüglerinnen. Wir warten eine geschlagene halbe Stunde. Unser Wanderführer fragt schließlich zwei junge Leute, die bei der Waldkapelle an uns vorbeigehen, ob sie unseren Wanderinnen begegnet seien. Wir erfahren, dass sie offensichtlich umgekehrt sind. Ein wenig Frust macht sich bei uns breit, denn wir hätten fast eine Suchmannschaft zurückgeschickt.




Nun können wir unseren Weg fortsetzen. Reinhard hat gut für uns gesorgt, denn an einer Schutzhütte packt er zwei Flaschen Wein und Trinkbecher aus. So können wir unseren Frust hinunterspülen und den Restweg umso fröhlicher bewältigen.





Unten, im Café Flink, treffen wir dann, wie vorher abgesprochen, wieder auf Katharina. Aber auch unsere zwei verlorenen Töchter sitzen in einer Ecke des Cafés. Sie sind nicht gut auf den Wanderführer zu sprechen. Nach ihrer Auffassung ist er „rücksichtslos“ weitergewandert.




Aber Reinhard trifft nun wirklich keine Schuld. Und jeder von uns hat bei allen Wanderungen stets auf die schwächeren Wanderer Rücksicht genommen.

Natürlich kommt für uns alle irgendwann vielleicht die Zeit, wo wir nur noch kurze Strecken durch flaches Gebiet oder Besichtigungstouren durch Museen mitmachen können. Jeder sollte deshalb seine Möglichkeiten richtig einschätzen und Wanderungen, die für einen selbst grenzwertig sind, nicht mitmachen oder zumindest den Mitwanderern Bescheid geben, wenn er an seine Grenzen angekommen ist und einem eine Umkehr sicherer erscheint. So, wie es Katharina vorbildlich getan hat.
An Reinhard Montzka noch einmal einen herzlichen Dank für die kurze, aber schöne Wandertour und den süffigen Wein!
Alle Fotos von der Wanderung findest Du hier: Fotos von der Wanderung „Waldkapelle Obermaubach“